10 Tipps rund ums effektive Gießen

Die richtige Menge

Mit einem Regenmesser lässt sich ablesen, wie viel Wasser, z. B. über Nacht, bei den Pflanzen angekommen ist oder was der kurze morgendliche Schauer wirklich gebracht hat. Eine Markierung auf der Millimeterskala entspricht der pro Quadratmeter gefallenen Niederschlagsmenge in Litern.

So können Sie die richtigen Gießmengen anpassen. Ergänzend lässt sich ein Tensiometer verwenden, dass die Bodenfeuchte misst, also das Wasser, das für die Wurzeln verfügbar ist. Wer wissen will, wie viel Wasser beim Gießen verbraucht wird, schließt am Hahn oder zwischen Brause und Schlauch eine Wasseruhr an.

Regenwasser sammeln

Regenwasser ersetzt wertvolles Leitungswasser und ist zudem kalkfrei und wärmer als das kühle Nass aus der Leitung; dadurch ist es für viele pflanzen bekömmlicher. Regentonnen, die über das Fallrohr oder die Dachrinne, z. B. am Gartenhaus, gefüllt werden, sorgen stets für Nachschub. Varianten aus Holz oder Recycling-Kunststoff sind nachhaltig und praktisch. Auch eine Zisterne ist ein idealer Wasserspeicher. Optimale Größe: 50 Liter pro Quadratmeter zu bewässernde Gartenfläche.

Der beste Gießzeitpunkt

Idealerweise gießt man in den frühen Morgenstunden, wenn die Sonne aufgeht; dann ist es noch kühler und die Verdunstung gering. Automatische Bewässerungen programmiert man am besten auf etwa 4 Uhr. Abends ist das Gießen erst nach 20 Uhr sinnvoll/ da dann der Boden nicht mehr so aufgeheizt ist- allerdings lockt feuchter Boden über Nacht auch Schnecken an! Auf keinen Fall gießen sollte man in der Mittagshitze.

Am besten von unten I Wie oft bewässern

Einzelne Pflanzen lassen sich besonders gut mit einem Gießstab wässern. Damit gelangt man gezielt direkt an die Pflanzenbasis und das kostbare Nass kommt direkt an die Wurzeln. Blätter und Triebe bleiben trocken und die Gefahr von Pilzerkrankungen verringert sich. Verwenden Sie Gießstäbe mit Sperrventil und der Möglichkeit, die Gießmenge nach Bedarf zu regulieren; das reduziert den Wasserverbrauch.

Weniger häufig, dafür um so intensiver, lautet das Credo bei der Gartenbewässerung. Das heißt in der Praxis, nicht jeden Tag ein bisschen zu gießen, sondern lieber einmal die Woche intensiv. Ziel ist es, dass die Pflanzen starke Wurzeln bilden und sich zu kräftigen Blumen, Gemüsepflanzen oder Stauden entwickeln.

Automatische Bewässerung

Wer Zeit und Wasser sparen möchte, verlegt einen Tropfschlauch, der die Pflanzen kontinuierlich direkt am Boden mit Feuchtigkeit versorgt. Er wird am Wasserhahn angeschlossen, benötigt keinen Strom und ist besonders für durstige Gemüsearten wie Tomaten geeignet. Vollautomatisch geht das Gießen mit einem Bewässerungscomputer, der z. B. an den Tropfschlauch oder Rasensprenger angeschlossen wird und auch per Smartphone steuerbar ist.

Perlschläuche I Mikrobewässerung

Sogenannte Perl- oder Sprühschläuche sind perfekt für die sparsame und trotzdem effektive Bewässerung von Beeten geeignet. Durch feine Sprühstrahlen beispielsweise 13 Löcher pro Meter- wird das Wasser gleichmäßig und direkt in die Erde verteilt. Immer weiter verbreitet sich auch der Trend der Mikrobewässerungssysteme. Hier wird ein kreisförmiges System dünner Schläuche mit entsprechenden Bewässerungsdüsen direkt an den Pflanzen im Garten verlegt. Beide Möglichkeiten halten die Verdunstung gering und sparen dadurch Wasser.

Keine Lust auf braunen Rasen

Vor allem Zierrasen ist empfindlich, wenn der Regen ausbleibt. Faustregel: Wässern Sie seltener, aber durchdringend (1-2-mal pro Woche mit 15 Liter. pro Quadratmeter per Rasensprenger). Mähen Sie nicht zu tief; gut gelüfteter Rasen hält das Wasser länger. Beikräuter und Mikroklee machen die Fläche zudem trockenheitsverträglicher. Der Rasensprenger eignet sich nicht für das Bewässern von Beeten. Dadurch, dass die Blätter der Pflanzen ständig feucht gehalten werden, steigt die Gefahr von Pilzinfektionen und Fäulnis.

Mulch hält die Feuchtigkeit

Wird die Fläche zwischen den Pflanzen mit organischem Material bedeckt, verdunstet der Boden weniger Wasser. Rasenschnitt kann man problemlos für alle Pflanzen verwenden, auch Rindenkompost (Foto) ist für viele Pflanzen verträglich. Mit Stroh mulcht man im Gemüsegarten z. B. im Erdbeerbeet. Rindenmulch ist bedingt geeignet, da er der Erde Stickstoff entzieht.

Einmal Hacken spart dreimal Gießen

Wer die Beete regelmäßig mit der Hacke oder dem Grubber bearbeitet, hält nicht nur Unkrautbewuchs in Schach, sondern reduziert auch die Verdunstung. Beim Hacken werden die oberflächlichen feinen Wasserkanäle (Kapillaren) unterbrochen, über die Wasser verloren gehen kann. Bester Zeitpunkt: nach längeren und stärkeren Regenfällen.

Wie durstig sind Bäume I Hochbeete?

Auch Gehölze leiden unter langanhaltender Trockenheit. Es ist ratsam, sie lieber einmal pro Woche kräftig zu gießen (pro Baum ca. 50 Liter) als täglich nur ein bisschen. Das Wasser sickert besser ein, wenn Sie den Boden oberflächlich lockern und aus Erde einen Gießrand formen. Hochbeete müssen wie Kübel intensiv bewässert werden. Die Regeln von klassischen Beeten gelten hier nicht, weil es sich beim Hochbeet um einen autarken Mikrokosmos handelt, der andere Bedürfnisse hat als ein normales Beet. Hochbeete haben einen höheren Ertrag, aber auch einen größeren Wasserverbrauch. Das liegt auch daran, dass die Kompostschicht im Beet ebenfalls viel Wasser benötigt. Darum ist es an heißen Sommertagen durchaus erforderlich, das Hochbeet morgens und abends zu gießen- je nach Standort.

Kurz und knapp

Regenwasser sammeln und an heißen Tagen zum Gießen verwenden.

Weniger häufig, dafür umso intensiver gießen.

Bodennah gießen, nach Möglichkeit keine Blätter oder Blüten mit Wasser überschütten.

Morgens (oder abends) bewässern- in der prallen Sonne ist die Verdunstung zu hoch und der Brennglas-Effekt droht.

Kübelpflanzen und Hochbeete haben einen höheren Wasserbedarf als klassische Beete.

Erstellt vom BEZIRKSVERBAND der Kleingärtner Reinickendorf und ausgelegt zum Tag des Gartens 2023